DAS LETZTE: Faschismus, 130612

Von den amtlichen Veröffentlichungen über die Schrecknisse des Faschismus in Südtirol beeindruckt mich am tiefsten immer jene – von Südtirol-Handbuch zu Südtirol-Handbuch stets gleichlautend fortgeschriebene – Nachricht, wonach auf Mussolinis Geheiß im Herbst 1935 zum Bau der Industriezone Bozen südlich der Stadt „drei Millionen Quadratmeter besten Kulturgrundes enteignet und darauf 50.000 Obstbäume und Tausende von Edelreben vernichtet wurden“. Die Angabe der Grundfläche in Quadratmetern ist höchst unüblich. Man will damit dramatisieren. („Drei Millionen Quadratmeter“! Wie mickrig nähmen sich im Vergleich 300 Hektar aus!) Heute ist Südtirol autonom, auch demokratisch, klar, und entsprechend versachlicht hat sich auch unser Verhältnis zu Grund und Boden. Das Land wird die Landebahn des Flughafens verlängern, gegen eigene Versprechen zwar und trotz anders lautender Volkswillensbekundungen, aber, sagt der Landeshauptmann, „es müssen lediglich Apfelbäume gerodet werden“. Lediglich.flor

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