DAS LETZTE: Minister, 270612

Wären wir ein richtiges Land, was wir nicht sind, und hätten eine Landesregierung, die wir ja haben, würden die Landesräte Minister heißen. Früher hießen sie Assessoren, was Beisitzer bedeutet. Klingt wenig ehrenhaft, wohingegen Landesrat, was sie sich inzwischen nennen, missverständlich ist: Landes-Räte, das lässt eher an jenen Rat denken, der bei uns Landtag heißt  und deren Mitglieder unlogischer Weise Abgeordnete gerufen werden. Doch zu unserem Minister! Kommt von „ministrare“ und heißt, man möcht’s nicht glauben: dienen. Dienen wem? Wem zu Diensten wird Arnold Schuler zu stehen haben, wenn er dereinst Minister sein wird: dem Landeshauptmann, der ihn ernennt, oder den Aufgaben, die er übertragen erhält? Die Frage ist weniger haarspalterisch als sie klingt. An der Art, wie die SVP die Nachfolge-Frage für Michl Laimer löst, dämmert selbst dem schlichtesten Gemüt: Dieser Minister dient nicht, allenfalls bedienen er sich. Niemand braucht ihn. Sonst würden sie ihn gleich nehmen.
flor

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