DAS LETZTE: Brugger, 100812

Siegfried Brugger, der auf Landeshauptmann studiert, pflegt, wie wir wissen, ein Verhältnis inniger Abneigung zu Ministerpräsident Mario Monti. Er mag ihn nicht. Drum macht er ihn schlecht. Monti sei undemokratisch, antiautonomistisch, kurz: unsäglich. Man muss Brugger verstehen, er ist im Wahlkampf, da reden Politiker so, und unserem LH-Anwärter geht’s darum zu zeigen, dass er einer ist, und dass er im Unterschied zum verhassten Ministerpräsidenten auch reden kann wie einer. Brugger spielt auf Interviews der letzten Tage an, in denen Monti Wahrheiten sagte, die manchen unangenehm aufstießen. Auf gut Deutsch gesagt: Monti hatte unpolitisch gesprochen. Wir Normalos empfanden das als wohltuend. Nicht so Politikober Brugger: „Man erkennt daran, dass Monti nicht Politiker ist“. Will sagen: Er kann’s nicht. Er kann nicht reden, um nichts zu sagen. Moral der Belehrung: Der Nichtpolitiker in Rom soll sich erst einmal beim Politiker in Bozen Anleitungen in Vielreden und Nixsagen holen.
flor

Dieser Beitrag wurde unter Das Letzte veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.